Erfolgreicher Antrag für erste nachhaltig gestaltete Neubausiedlung in Halver

Die Stadt Halver hat die Flächen Schillerstein und Herksiepe erworben, um sie als Neubaugebiet für Familien zu entwickeln. Wir sagen: Wenn gebaut werden muss, dann maximal nachhaltig – und haben gestern im Stadtrat erfolgreich einen entsprechenden Antrag gestellt.

Die Ausweisung neuer Wohn- und Gewerbegebiete und der damit verbundene Flächenfraß sind für uns Grüne ein sehr kontroverses Thema. Denn jeder neu versiegelte Quadratmeter Boden reduziert den Raum für Natur und Artenvielfalt und somit für die vielen Dienstleistungen, welche die Natur uns Menschen zur Verfügung stellt – angefangen bei Atemsauerstoff über sauberes Wasser und Nahrung bis hin zum Naherholungserlebnis, welches uns abschalten und entspannen lässt.

Gleichzeitig stellt der Verkauf von Bauland für ländliche Gemeinden wie Halver bislang noch oft die einzige Möglichkeit dar, zusätzliche Einnahmen zu generieren und einen langfristigen Bevölkerungsrückgang zu verhindern. Fakt ist nämlich auch: Das eigene Haus gehört noch immer zum Lebenstraum der meisten jungen Familien – ganz ungeachtet der ökologischen Konsequenzen, die sich daraus ergeben.

Ausweg aus einer verfahrenen Situation

Bei den geplanten Neubaugebieten Schillerstein und Herksiepe stellt sich die Situation für uns jetzt wie folgt dar: Die Stadt Halver hat die Flächen mit Zustimmung des alten Stadtrates erworben. Wir Grünen waren damals die einzige Fraktion, die sich zu diesen Plänen kritisch äußerte. Eine politische Mehrheit gegen den Kauf der Flächen aber konnten wir damals nicht finden, weil alle anderen Parteien für den Antrag der Stadtverwaltung stimmten. Dass sich nun, nach dem Erwerb der Flächen, Widerstand in der SPD gegen das Neubaugebiet regt, begrüßen wir im Prinzip – nur kommt er viel zu spät. Große Sorge bereitet uns nämlich, dass der Stadt ein Schaden in sechsstelliger Höhe entstehen würde, sollten die gekauften Flächen nun nicht als Baugebiet entwickelt werden dürfen.

Aufgrund dieser verfahrenen Ausgangslage haben wir Grünen uns zusammengesetzt und überlegt, wie sich beide Flächen maximal nachhaltig entwickeln ließen. Unsere Ideen mündeten in einen Antrag für Halvers erste ökologische Wohnsiedlung, der gestern, am Montag, dem 14. Dezember 2020, im Stadtrat zur Abstimmung kam – und mehrheitlich angenommen wurde. Unser Antrag umfasst eine Vielzahl an Punkten, die allesamt von folgenden drei grünen Leitideen geprägt sind:

  • Versiegelung minimieren, damit u.a. Regenwasser normal versickern kann;
  • Viel abwechslungsreiches Grün, sodass Tiere und Pflanzen Lebensraum finden;
  • Hohe Energieeffizienz der Neubauten – minimaler Verbrauch; Bezug von Strom aus erneuerbaren Quellen vor Ort.

Unsere detaillierten Ideen und Vorschläge könnt ihr hier nachlesen – Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN im Halveraner Stadtrat: Zukunftsweisende Wohnsiedlung

Ergänzt wurde unser Antrag um einen Vorschlag der UWG, bei der Planung der Wohngebiete externe Experten für nachhaltiges Bauen und Wohnen zu Rate zu ziehen, sodass ein umfassendes, nachhaltiges Gesamtkonzept entsteht. Wir Grünen werden die Planung aufmerksam verfolgen und alles daran setzen, dass die in unserem Antrag genannten Punkte am Ende auch wirklich umgesetzt werden.

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