Haushalt Halver 2025: Einfach erklärt plus unsere Rede zum Nachlesen

Haushalt Halver 2025

Was ist ein Haushaltsplan und warum ist er wichtig?

Jede Stadt benötigt einen Plan für ihre Einnahmen und Ausgaben. Dieser Plan nennt sich Haushalt. Er legt fest, wofür Geld ausgegeben wird, etwa für Schulen, Straßen oder Kultur. Der Haushalt gewährleistet das Funktionieren der Stadt und die gute Versorgung der Bürger.

Jedes Jahr stellen die Verantwortlichen ein neues Budget auf, das der Stadtrat dann beschließt. Politikerinnen und Politiker diskutieren darüber, wo Einsparungen oder Investitionen nötig sind. Das betrifft uns alle, da der Haushalt die Entwicklung unserer Stadt bestimmt.

Wie entsteht der Haushalt Halver 2025?

Der Haushaltsplan für 2025 wird in mehreren Schritten erstellt:

Die Verwaltung macht einen Vorschlag – Die Stadtverwaltung schaut sich an, wie viel Geld verfügbar ist und welche Ausgaben notwendig sind.

Der Stadtrat berät und diskutiert – Politikerinnen und Politiker prüfen den Vorschlag und setzen eigene Schwerpunkte.

Die Haushaltsrede – In dieser erklären die Fraktionen, welche Punkte ihnen besonders wichtig sind.

Die Abstimmung – Am Ende entscheidet der Stadtrat, ob der Haushalt so umgesetzt wird oder Änderungen notwendig sind.

Was bedeutet die Haushaltsrede?

Die Haushaltsrede spielt eine zentrale Rolle in der Haushaltsdebatte. Hier legen die Fraktionen im Stadtrat ihre Standpunkte dar. Wo soll investiert werden? Wo kann gespart werden? Welche Projekte sind besonders wichtig?

Unsere stellvertretende Fraktionsvoritzende Jana Schrage hält dieses Jahr wieder unsere Haushaltsrede im Stadtrat. In ihrer Rede erläutert sie die Schwerpunkte unserer Fraktion und erklärt die Gründe für bestimmte Entscheidungen. Diese Rede bietet Bürgerinnen und Bürgern einen guten Überblick über die politischen Ziele für das kommende Jahr.

Fazit Haushalt Halver 2025

Der Haushalt Halver 2025 legt fest, wie sich unsere Stadt entwickelt. Er bestimmt, wofür Geld ausgegeben wird und welche Projekte umgesetzt werden. Die Haushaltsrede erklärt die getroffenen Entscheidungen und deren Hintergründe. Ein Blick darauf lohnt sich, denn der Haushalt betrifft uns alle!

Jana Schrage ist stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen in Halver und hält am 24. Februar 2025 unsere Haushaltsrede.
Jana Schrage ist stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen in Halver und hält am 24. Februar 2025 unsere Haushaltsrede.

Haushaltsrede der Grünen in Halver vom 24. Februar 2025

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Brosch, 

sehr geehrte Damen und Herren,

wir erleben eine Zeit des Umbruchs. Die Ergebnisse der Bundestagswahl am gestrigen Sonntag haben uns zutiefst erschüttert. Es ist vielleicht die letzte Chance, auf Bundesebene in der demokratischen Mitte noch Mehrheiten zu finden. Diese Chance müssen wir nutzen und die Menschen davon überzeugen, dass es sich lohnt demokratisch um die besten Lösungen zu ringen. Wenn wir das nicht schaffen, droht uns eine Zukunft, in der antidemokratische Kräfte die Mehrheit haben. Das dürfen wir nicht zulassen. Wir müssen jetzt entschlossen handeln – auf Bundesebene, aber auch hier vor Ort in Halver.

Der kommunale Haushalt ist richtungsweisend. Er gestaltet unsere Stadt, definiert unsere Prioritäten und legt fest, in welche Zukunft wir investieren wollen. Allerdings müssen wir uns auch mit der Realität der Finanzplanung auseinandersetzen. Der Handlungsspielraum wird durch sinkende Gewerbesteuern und zeitgleich steigende Ausgaben wie die Kreisumlage immer kleiner. Viele Positionen im Haushalt, insbesondere die Kreisumlage, sind für uns in Halver nicht direkt steuerbar.

Das bedeutet, dass wir an diesen Stellen wenig Einfluss auf die Ausgaben haben, die uns von übergeordneten Ebenen vorgegeben werden. Deshalb müssen wir entschieden darauf drängen, dass auch auf Kreisebene gespart wird. Wir fordern einen verantwortungsvollen Umgang mit öffentlichen Mitteln und einen konsequenten Bürokratieabbau. Damit schaffen wir finanzielle Spielräume für wirklich notwendige Projekte.

Die Ergebnisse der Bundestagswahl am gestrigen Sonntag haben uns zutiefst erschüttert. Es ist vielleicht die letzte Chance, auf Bundesebene in der demokratischen Mitte noch Mehrheiten zu finden. Diese Chance müssen wir nutzen und die Menschen davon überzeugen, dass es sich lohnt demokratisch um die besten Lösungen zu ringen. Wenn wir das nicht schaffen, droht uns eine Zukunft, in der antidemokratische Kräfte die Mehrheit haben. Das dürfen wir nicht zulassen. Wir müssen jetzt entschlossen handeln – auf Bundesebene, aber auch hier vor Ort in Halver.

Jana Schrage

Zu den wirklich notwendigen Projekten vor Ort zählen wir die Instandsetzung der maroden öffentlichen Infrastruktur, Bildungs- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche und die Stärkung des Ehrenamtes. Die größten Herausforderungen werden jedoch die Energiewende und die Anpassung an die Klimakrise umzusetzen und beides sozial gerecht zu gestalten. 

Deshalb begrüßen wir, dass dieser Haushalt wichtige Maßnahmen enthält, um Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Stabilität miteinander zu verbinden. Wir investieren gezielt – mit dem Blick auf kommende Generationen.

Ein zentrales Anliegen unserer Fraktion ist die Energiewende vor Ort. Deshalb haben wir jetzt auch einen Antrag eingebracht, um alle kommunalen Dächer – insbesondere den Werkhof – auf ihre Eignung für Photovoltaikanlagen zu prüfen. Unsere Stadt hat ungenutztes Potenzial, das wir nicht länger ignorieren dürfen. Jede Kilowattstunde, die wir lokal erzeugen, macht uns unabhängiger von fossilen Energien und reduziert unseren CO₂-Ausstoß.

Es ist unsere Pflicht, alle verfügbaren Dachflächen für die Energiewende zu nutzen. Ebenso muss die konkrete Wärmeplanung zügig umgesetzt werden, um allen Hausbesitzenden frühzeitig Planungssicherheit zu geben. Denn wer klimafreundlich sanieren oder bauen möchte, braucht klare Rahmenbedingungen und verlässliche Perspektiven.

Auch die Verkehrswende muss jetzt entschlossen umgesetzt werden. Der Ausbau von Radwegen, der Schutz von Fußgängern und die Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs sind unerlässlich, um nachhaltige Mobilität in Halver zu fördern. Mobilität darf nicht vom Auto allein bestimmt werden – wir brauchen ein System, das alle mitnimmt und klimafreundliche Alternativen attraktiv macht. Wir müssen durch kurze Wege und vernünftige Bürgersteige die Menschen motivieren, sich mehr zu Fuß fortzubewegen.

Wirklich zu begrüßen sind die Pläne zur Umsetzung eines Skate- und Bikeparks. Beide Anlagen werden für mehr Freizeitqualität für Kinder, Jugendliche und Junggebliebene sorgen. Doch auch hier gibt es noch Luft nach oben, neben den tollen Angeboten der Kindervilla muss es auch für Jugendliche attraktive kostenfreie Freizeitangebote geben. Hier setzen wir darauf, dass die neue Koordinatorin für die offene Kinder- und Jugendarbeit die tatsächlichen Bedürfnisse der Jugendlichen in den Blick nimmt und zeitnah konkrete Angebote schafft.

Mit den Planungen für den Baubetriebshof und das Gerätehaus für die Freiwillige Feuerwehr Oberbrügge stehen Großprojekte an, die gut geplant und umgesetzt werden müssen. Hier warten große Aufgaben, die es zu meistern gilt – gemeinsam, transparent und immer mit dem richtigen Augenmaß für das, was wirklich wichtig und nötig ist.

Doch bei all den wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen dürfen wir eines nicht aus den Augen verlieren: die Demokratie. Wenn das Vertrauen in demokratische Institutionen schwindet, entstehen Misstrauen, Spaltung und Frustration. Dann haben populistische und antidemokratische Kräfte leichtes Spiel. Wir dürfen nicht zulassen, dass dies in Halver passiert. Wir brauchen eine Politik, die zuhört, erklärt und Menschen einbindet.

Daher unser Aufruf an alle Halveranerinnen und Halveraner: Engagiert euch. Wir alle sind Halver. Wir alle sind für die Entwicklung der Stadt verantwortlich – nicht nur die gewählten Mitglieder des Stadtparlamentes. 

Jana Schrage

Demokratische Prozesse müssen nachvollziehbar und transparent sein, damit sich alle ernst genommen fühlen. Und gerade in Kleinstädten wie Halver ist die Demokratie keine abstrakte Idee, die von einigen Politiker*innen abhängt sondern gelebte Realität. Sie zeigt sich in der ehrenamtlichen Arbeit der Vereine, in den Elterninitiativen für Schulen und Kitas, in der aktiven Beteiligung an der Stadtentwicklung. Hier wird entschieden, wie unser Zusammenleben konkret gestaltet wird – und hier wird spürbar, wenn demokratische Prozesse geschwächt werden.

Daher unser Aufruf an alle Halveranerinnen und Halveraner: Engagiert euch. Wir alle sind Halver. Wir alle sind für die Entwicklung der Stadt verantwortlich – nicht nur die gewählten Mitglieder des Stadtparlamentes. 

Gerade in Zeiten wie diesen müssen wir unsere Stimme für eine offene Gesellschaft erheben und zeigen, dass wir nicht schweigen, wenn unsere Werte angegriffen werden. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass Halver ein Ort bleibt, an dem Respekt, Vielfalt und Dialog gelebt werden.

Wir sind überzeugt: Mit diesem Haushalt stellen wir – in unserem beschränkten Rahmen – wichtige Weichen. Es liegt an uns allen, diese Chance zu nutzen – für eine ökologische, soziale und gerechte Zukunft für Halver.

Wir danken der Kämmerei und der gesamten Verwaltung für die Arbeit. Wir stimmen dem Haushalt zu und werden weiter mit voller Kraft für nachhaltige, demokratische und zukunftsfähige Politik arbeiten.

Vielen Dank.