Flächenentsiegelung in Halver ist mehr als ein Umweltthema. Sie verbessert das Stadtklima, macht Gärten lebendiger und bringt sogar Fördergelder. Warum sich dein Einsatz lohnt und wie du selbst aktiv werden kannst, erfährst du hier Schritt für Schritt.
Darum geht‘s:
Warum Flächenentsiegelung so wichtig ist
In vielen Städten und Gemeinden gibt es zu viel Beton und Asphalt. Regenwasser kann nicht mehr versickern und fließt direkt in die Kanalisation. Die Folge: Überschwemmungen, Hitzestaus im Sommer und ein deutlicher Rückgang der Artenvielfalt.
Unter Entsiegelung versteht man das Entfernen von befestigten Oberflächen wie Pflaster, Asphalt oder Beton, sodass der Boden wieder Wasser aufnehmen kann. Statt harter Beläge kommen oft durchlässige Materialien, Pflanzen oder Rasen zum Einsatz. Ziel ist es, den Boden zu „befreien“ und ihn wieder lebendig und aufnahmefähig zu machen. Entsiegelte Flächen speichern Wasser, senken die Umgebungstemperatur und bieten wertvollen Lebensraum für Insekten, Vögel und Pflanzen.
Zudem tragen entsiegelte Flächen langfristig zum Klimaschutz bei. Denn je mehr Grün es gibt, desto besser wird CO2 gebunden. Gleichzeitig sinkt die Staubbelastung, die Luft wird sauberer und das Stadtbild insgesamt angenehmer. Grüne Flächen verbessern auch das Wohlbefinden der Menschen, die dort leben.
Die Stadt Hamburg hat das Potenzial erkannt und mit dem Wettbewerb „Abpflastern“ für Aufsehen gesorgt. Damit ruft sie Bürgerinnen und Bürger dazu auf, versiegelte private Flächen wie Einfahrten, Höfe oder Vorgärten zu entsiegeln und naturnah zu gestalten. Eine einfache Idee mit großer Wirkung – und ein starkes Vorbild für viele andere Kommunen.

Warum das auch in Halver Sinn macht
Halver ist doch „die Stadt im Grünen“ und umgeben von viel Natur – warum braucht es auch hier Entsiegelung? Auch bei uns gibt es viele versiegelte Flächen. Heiße Sommertage und die Gefahr von Starkregen ist auch bei uns präsent. Viele Häuser verfügen über voll gepflasterte Zufahrten oder Gärten mit Kieselbeeten. Die sind vielleicht pflegeleicht, aber ökologisch problematisch.
Durch gezielte Flächenentsiegelung in Halver könnte sich das Mikroklima in vielen Ortsteilen verbessern. Begrünte Vorgärten, bepflanzte Baumscheiben oder entsiegelte Gehwege machen Halver nicht nur schöner, sondern auch gesünder. Die Versickerung von Regenwasser entlastet das Kanalsystem, was besonders bei starken Niederschlägen wichtig ist.
Darüber hinaus würde Flächenentsiegelung in Halver ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit und Klimaanpassung setzen. Es wäre ein Schritt, der Umweltbewusstsein sichtbar macht. Und: Je mehr Menschen mitmachen, desto stärker wird der Effekt im Stadtbild.

Wer soll das bezahlen? Hier gibt’s Förderung!
Flächenentsiegelung klingt teuer? Muss sie nicht sein. Es gibt zahlreiche Förderprogramme auf kommunaler, Landes-, Bundes- und EU-Ebene, die dich oder die Kommune finanziell unterstützen:
- Das KfW-Förderprogramm „Natürlicher Klimaschutz in Kommunen“ unterstützt Städte und Gemeinden bei der Begrünung von versiegelten Flächen.
- Die „Grüne Infrastruktur-Richtlinie NRW“ fördert Renaturierungsprojekte und nachhaltige Stadtentwicklung.
- Die EU bietet mit dem Programm „Green Infrastructure“ gezielte Unterstützung für Projekte, die ökologische und soziale Vorteile vereinen.
- Auch das Bundesamt für Naturschutz hat Programme, die sich an Kommunen, Vereine und Initiativen richten.
Damit die Stadt Halver selbst aktiv wird, haben wir erst kürzlich einen Antrag zum Abrufen solcher Fördermittel gestellt. Wenn du willst, dass solche Initiativen keine Ausnahme bleiben, dann schau bei der nächsten Wahl ruhig mal genauer hin: Wer setzt sich wirklich für Umwelt, Klima und grüne Infrastruktur ein? Viele Förderprogramme richten sich an Kommunen – und die bewegen sich meist nur, wenn jemand den richtigen Schubs gibt. Wer Flächenentsiegelung in Halver ernst meint, sollte also auch ernsthaft darüber nachdenken, wer die Weichen dafür stellt.

Was du als Privatperson sonst tun kannst
Nicht nur Stadt und Kommune sind gefragt. Auch du kannst direkt etwas tun. Schon kleine Maßnahmen haben große Wirkung:
- Entferne versiegelte Flächen in deinem Garten oder deiner Einfahrt.
- Ersetze Kiesbeete durch naturnahe Bepflanzung mit heimischen Arten.
- Lege Blumenwiesen an, die Insekten Nahrung bieten.
- Lass Regenwasser in Sickergruben oder durch Rasengittersteine versickern.
- Bepflanze deine Hauswand oder deinen Balkon mit Kletterpflanzen.
Diese einfachen Schritte machen dein Zuhause grüner, lebenswerter und klimaresilienter. Vielleicht wird daraus sogar ein Nachbarschaftsprojekt. Gemeinsam lassen sich Innenhöfe, Spielplätze oder kleine Grünflächen umgestalten. Wer Kinder hat, kann die Entsiegelung als Bildungsprojekt nutzen und gemeinsam mit ihnen ein Beet anlegen. So wird Flächenentsiegelung in Halver auch zum Gemeinschaftserlebnis.
Flächenentsiegelung in Halver ist ein Gewinn für Umwelt, Stadtbild und Lebensqualität. Mit Unterstützung und Eigeninitiative können Stadt und Bürger gemeinsam viel bewirken. Das Beispiel aus Hamburg zeigt: Es braucht nicht viel, nur ein bisschen Mut, einen Plan und die richtige Förderung. Mach mit und pflaster die Zukunft grün – in deinem Garten, deiner Nachbarschaft und deiner Stadt.